Erfolgsfaktoren digitaler Lernangebote

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eLearning – mit der bloßen Digitalisierung von Lerninhalten ist es nicht getan!

Wer die Möglichkeiten des eLearning wirklich ausschöpfen will, der muss weitergehen als nur die bestehenden Lerninhalte zu digitalisieren und auf eine Plattform zu stellen.

Wie weit die Schere im Verständnis um digitale Lernangebote aktuell auseinander geht, durften wir erst kürzlich wieder erfahren. Laut eigener Aussage hatte das Unternehmen sich erst kürzlich mit einem eLearning Provider zusammengeschlossen. Mit den Ergebnissen und der Akzeptanz auf Mitarbeiterseite sei man aber ganz und gar nicht zufrieden.

Als dann vor Ort die konkreten Schritte zum Aufbau eines professionalisierten eLearning Angebotes hinterfragt wurden, stellte sich heraus, dass das Unternehmen lediglich einen externen Anbieter von digitalen Lernangeboten an das eigene Intranet angebunden hatte. Die Lerninhalte sowie die Lernformate waren also in keiner Weise auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Mitarbeiter zugeschnitten.

Kein Wunder also, dass sich der Erfolg und die Begeisterung auf der Mitarbeiterseite in Grenzen hielten.

Der Lernerfolg liegt in der Verantwortung der Führungskräfte

Wer Mitarbeiter für das eigenständige Lernen begeistern möchte, muss deutlich mehr tun. Denn die Vorteile des eLearning sind ja gerade eben, dass sich das Lernen sehr viel individueller gestalten lässt. Nicht nur in puncto Zeit und Ort, sondern eben auch in Bezug auf die Lerninhalte und die Lernformate.

Und hier ist das Management gefragt. Denn die unternehmensweite Identifikation zukünftiger Anforderungen kann die HR-Abteilung zentral gar nicht leisten. Vielmehr obliegt es den jeweiligen Führungskräften, die notwendigen Skills ihrer Mitarbeiter zu bestimmen, die es zukünftig braucht, um den Arbeitsalltag zu meistern.

Im Zuge der weiter fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitsprozesse ergeben sich weitreichende Veränderungen in der Arbeitsweise und den dafür erforderlichen Fertigkeiten. Während viele Arbeitsplatzmodelle vor dem Zeitalter der Digitalisierung über mehrere Generationen gleich blieben, verändert sich heute die Arbeitsbeschreibung innerhalb einer einzigen Generation gleich mehrfach.

Diesen Veränderungen muss ein Unternehmen durch ein entsprechendes Weiterbildungsprogramm für die Mitarbeiter begegnen, will es die Produktivität seiner Belegschaft auch weiterhin sicherstellen. Und nicht nur die bestehenden Mitarbeiter stehen dabei im Fokus. Im Kampf um zukünftige Talente wird auch das Weiterbildungsangebot eines Unternehmens über dessen Attraktivität für junge Nachwuchskräfte mitentscheiden.

Und hier kann vor allem das digitale Lernen seine Stärken ausspielen. Denn so unterschiedlich die einzelnen Mitarbeiter in ihren Arbeitsstilen sind, so unterschiedlich sind sie auch in ihren Lerngewohnheiten. Während die einen gerne still und für sich lernen, lernen andere viel lieber in Gruppen. Manche Mitarbeiter wiederum bevorzugen klar strukturierte Lernformate während andere lieber spielerisch lernen.

Lernbereitschaft und Lernfähigkeit bestimmen den Lernerfolg

Wesentlich und entscheidend für den Lernerfolg jedes Einzelnen und somit auch für das gesamte Unternehmen ist es, bei den Mitarbeitern überhaupt erst einmal eine Lernbereitschaft herzustellen. Und dazu muss erst einmal die Frage beantwortet werden, wofür der einzelne Mitarbeiter lernen soll. Nur weil agile Methoden aktuell en vogue sind, muss nicht jeder Mitarbeiter diese auch beherrschen. Für einen Mitarbeiter der Buchhaltung dürfte sich der Mehrwert von SCRUM oder Kanban in Grenzen halten. Für Mitarbeiter in der Produktentwicklung oder der IT sind diese Werkzeuge hingegen essenziell.

Ist die Lernbereitschaft erst einmal hergestellt, geht es in einem weiteren Schritt darum, die Lernfähigkeit des Mitarbeiters sicherzustellen. Und diese wiederum orientiert sich an der individuellen Lernpräferenz. Wie bereits oben dargestellt, lernen Menschen unterschiedlich. Dabei gibt es nicht richtig oder falsch, sondern nur effektiv oder nicht effektiv. Die Bereitstellung entsprechender Lernmethoden und Lernformate sichert nicht nur die Motivation zum selbstgesteuerten Lernen sondern fördert auch die Nachhaltigkeit der Erlernten.

Lernerfolg stellt sich immer nur dann ein, wenn dass das Erlernte auch im beruflichen Alltag zum Einsatz kommt. Nur dann entsteht für das Unternehmen und den lernenden Mitarbeiter auch ein entsprechender Mehrwert.

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